Datum: | Donnerstag, 21. Januar 2010 |
Referent/-in: |
Prof.Dr.iur. Wolfgang Ernst Universität Zürich |
Ort: |
18.00 Uhr, Saal, 1. Stock Zunfthaus Kämbel zur Haue Limmatquai 52 8001 Zürich |
Das Instrument der Gläubigeranfechtung kommt immer dann besonders in den Blick, wenn im Wirtschaftsgeschehen Liquiditätsprobleme und Konkurse zunehmen. Namentlich mittels der Absichtsanfechtung hat man Gläubiger gezwungen, erhaltene Zahlungen wieder an die Masse zurückzugewähren. Die zahlreichen jüngeren Entscheide geben aber auch Anlass, sich auf die Funktion der paulianischen Anfechtung zu besinnen. Das konkursrechtliche Prinzip der Gläubigergleichbehandlung muss zum Ausgleich gebracht werden mit dem Grundsatz der Eigenverantwortlichkeit der Gläubiger, der seinen Niederschlag im Prioritätsprinzip findet. Für die Findung des richtigen Ausgleichs sollte ein Blick auf die geschichtlichen Erfahrungen mit der Gläubigeranfechtung hilfreich sein.