“Schock-Freisprüche“, tote Zeugen, Parteilichkeit - Dunkle Perspektiven für die internationale Strafjustiz?

Datum:Donnerstag, 7. November 2019
Referent/-in: Prof. Dr. iur. Oliver Diggelmann
Professor Universität Zürich
Ort: 18.00 Uhr, Saal, 1. Stock
Zunfthaus Kämbel zur Haue
Limmatquai 52
8001 Zürich

Die internationale Strafjustiz ist in den Medien überwiegend ein Negativthema. In jüngerer Vergangenheit führten etwa zwei »Schock-Freisprüche« zu scharfer Kritik am Internationalen Strafgerichtshof, insbesondere jener des früheren Vizepräsidenten der Demokratischen Republik Kongo im Jahr 2018, Jean-Pierre Bemba Gombo. Dessen Privatarmee hatte in der Zentralafrikanischen Republik Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen begangen. Im Januar 2019 entging auch der frühere Präsident der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, einer Verurteilung, dessen Name mit Grossverbrechen in seinem Land in Verbindung gebracht wird. Immer wieder zu reden geben auch bestochene und ermordete Zeugen. Etwa im Fall des ehemaligen Premierministers des Kosovos, Ramush Haradinaj, der vom Jugoslawientribunal freigesprochen wurde.

Das Referat beleuchtet die Besonderheiten internationaler Straftribunale und deren rechtliche und politische Dilemmata.

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